Malte Josh Wagenbach : Wegbereiter –

Ein Brief an jeden der Gründer werden möchte

Gründer zu sein ist der wohl heißeste Beruf, nach dem aktuell alle streben. Wir haben ganze Shows um das gründen von Unternehmen entwickelt und startups finden immer mehr den Weg in unsere Mainstream Medien.

Doch in meinen Augen wird vieles in ein falsches Licht gerückt. Ich schreibe diesen Brief an alle Menschen die ich getroffen habe und die Gründer werden wollen.

Woran solltest du denken bevor du gründest?

Warum willst du gründen? Ganz ernsthaft ich hoffe nicht du möchtest gründen, weil es gerade cool ist. Immer mehr Menschen, insbesondere junge Menschen wollen Gründer werden. Getrieben von dem Erfolg von anderen. Die eigenen Passion soll gelebt werden, doch was heißt das eigentlich. Heißt das wirklich man soll Gründer werden? Ich selbst betitel mich gerne als Wegbereiter für Menschen, die mehr erreichen möchten und ihr persönliches Anliegen in der Welt lösen möchten. Doch muss man immer Gründer werden?

Vieles wird in der Welt romantisiert, wir verfangen uns zu schnell in unseren Träumen, wie die Welt sein könnte und vergessen die Realität. Wandel passiert nicht von heute auf morgen. Insbesondere nicht ins Positive.

Wie ungern bin ich derjenige der dir sagen möchte, dass du scheitern wirst. Aber die Statistiken spiegeln genau das wieder. Es ist ziemlich unrealistisch, dass deine Idee Erfolg haben wird. Du entwickelst vielleicht die ersten Konzepte und deine Idee nimmt langsam Gestalt an, doch die harte Zeit steht dir erst noch bevor. Du musst Kunden gewinnen, wachsen, Mitarbeiter finden, Feedback Gespräche führen, nein sagen können, erhälst absagen, Bürokratie und vieles mehr. Gerne komme ich auf Ray Dalio zurück und seinen Ansatz alles absolut realistisch zu sehen und gleichzeitig ein offenes Bewusstsein zu haben. Also sich nicht direkt in seine Ideen zu verlieben.

Er spricht auch wie gefährlich es ist die Top Gründer als Vorbild zu haben. Gründer von Facebook, Alibaba, Google etc. denn häufig ist die Welt noch nicht bereit für deine Ideen. Das heißt man muss einen sehr langem Atem und Strategien haben um zum Ziel zu kommen. Hast du diesen?

Denn es existiert kein schneller Weg zum Erfolg.

Viele Ideen bekommen ein wenig Aufmerksamkeit und man denkt jetzt wird alles besser. Doch dann fällt man in ein tiefes Loch. Die Lösung ist noch nicht greifbar, das Produkt noch nicht gut genug, du kannst nicht skalieren, die Konkurrenz ist besser, deine Werte versprechen beim Kunden können nicht erfüllt werden oder dir geht das Kapital aus.

Stelle dir folgende Fragen bevor du gründest.

Was sind Deine Motive?

Möchtest du schnellen Erfolg haben?
Wirklich etwas bewegen?
Deine Zeit besser einteilen?
Achtsamer leben?

Hast du eine Idee von der du in 10 Jahren noch begeistert bist?

Das ist die wichtigste Frage, die du dir stellen kannst. Denk wirklich intensiv darüber nach, denn sie entscheidet über deine Zukunft. Deine Idee muss dich heute und in 10 Jahren motivieren und begeistern. Ich lasse mich schnell von Ideen begeistern und glaube daher mehr daran über Anliegen nachzudenken. Was sind Dinge die in der Welt fehlen oder gelöst werden müssen? Das ist für mich ein viel besserer Treiber.

Es ist etwas das dich antreibt und du andere ohne Probleme davon begeistern kannst. Denn es wird deine Aufgabe sein, dein Team, Freunde, Familie oder Investoren davon zu begeistern. Nur dann ist es ein Anliegen, dass dir wirklich am Herzen liegt und es dir leicht fällt andere davon zu begeistern. Es spielt auch keine Rolle welche Idee du umsetzen wirst, denn es wird tausend Wege geben die du gehen kannst…

Hast du einen Mitgründer der dich begleiten wird?
Falls nicht überlege ernsthaft jemand weiteres mit einzuweihen.

Fällt es dir leicht Risiken einzugehen?

Wenn du einen sicheren Weg gehen möchtest, dann solltest du vielleicht nicht Gründer werden. Es ist mit einem hohen Risiko verbunden und du musst auch Entscheidungen treffen die anderen nicht gefallen werden. Mit den Konsequenzen musst du leben können.

Bist du bereit zu verzichten?

Es wird in den nächsten Jahren nicht einfach werden. Bist du bereit auf Geld, Urlaub und Freizeit zu verzichten.

Glaubst du an dich selbst?

Ebenfalls einer der wichtigen Punkte. Du musst mit dir selbst im Einklang sein und glücklich in jeder Lebenslage. Wenn du nach Anerkennung von Anderen suchst und dadurch denn Selbstwertgefühl aufbesserst, sehe ich es als kritisch an, Gründer zu werden. Beschäftige dich lieber in den nächsten 12 Monaten mit deiner Person.

Wie gehst du mit Ablehnung um?

Etwas das du an jedem Tag spüren wirst. Deine Ideen werden nicht akzeptiert, du gewinnst keine Mitarbeiter, deine Kunden sind unglücklich, du rennst gegen geschlossene Türen. Willkommen im Gründer Alltag. Deal with it. Aber mach es, denn es ist das schönste auf der Welt.

Halt die Augen offen

Was bist du bereit für deine Ideen zu opfern? Bist du bereit 200k für einen Prototypen und 12 Monate deiner Zeit zu investieren um deine Ideen zu verwirklichen ? Klar geht es auch günstiger und neben dem Job.

Wichtig ist der externe Support von Freunden und der Familie.

Bist du bereit all das zu berücksichtigen?

Dann mach daraus einen Erfolg!



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